A – Anspruch auf Betreuungsleistung
In den Anfangsjahren haben Menschen, die Leistungen benötigen, noch keine Stunden angespart. Daher prüft die angeschlossenen Einsatzorganisationen den Bedarf des Betreuungsumfanges. Entsprechend werden dem Leistungsbezüger die benötigten Stunden auf sein Konto gutgeschrieben, bzw. auch gleich wieder abgebucht.
Wer bereits Stunden angespart hat, kann seinen Bedarf zur Einlösung ebenfalls bei einer Einsatzorganisation anmelden. Diese übernimmt die Vermittlung der gewünschten Dienstleistung und bucht die Stunden entsprechend ab.
Für Härtefälle in späteren Jahren, wird seit Betriebsstart ein Sozialfondskonto geführt, von welchem Umbuchungen zu Leistungsbeziehenden mit zu wenig Stunden oder ohne Stunden erfolgen können.
B - Besicherung
Das Modell Zeitvorsorge sieht vor, dass die Gemeinde garantiert, dass die angesparten Stunden eingelöst werden können. Dazu wird im Verhältnis zur Bevölkerung in Bezug auf eine Dauer von 30 – 40 Jahren eine Besicherungssumme errechnet. Die Gemeinden verpflichten sich, mit Hilfe dieses Betrages Lösungen herbei zu führen, sollte das Modell in ferner Zukunft nicht mehr funktionieren. Grundsätzlich sind zwei Garantiefälle zu unterscheiden. Einerseits ein Zusammenbruch des ganzen Systems und die Auflösung der Stiftung Zeitvorsorge, anderseits ein nicht mehr funktionierendes System in einer einzelnen Gemeinde. Barauszahlung an ehemalige Zeitvorsorgende ist nicht vorgesehen.
C – Coaching und Betreuung
Die Tandems werden von der Einsatzorganisation betreut. Den Zeitvorsorgenden stehen die jeweiligen Kontaktpersonen ihrer Einsatzorganisation für Coaching in schwierigen Situationen zur Verfügung.
D – Dankbarkeit
Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit. Karl Barth
E – Einzelkonto
Das Einzelkonto wird für eröffnet, wenn kein Bedarf an einem Paarkonto besteht. Es können maximal 750 Stunden angespart werden.
F – Freiwilligenarbeit
In der Zeitvorsorge sprechen wir nicht von klassischer Freiwilligenarbeit, denn diese erfolgt ohne Anspruch auf eine Gegenleistung. In der Zeitvorsorge werden die Einsatzstunden entschädigt, nämlich durch Zeitgutschriften auf einem persönlichen Konto. Es entsteht ein Anspruch auf Einlösbarkeit und somit auf eine Gegenleistung.
G – Geld
Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt. Albert Einstein
H – Hilfe
Hilfe ohne Gegenleistung annehmen ist für ältere Menschen manchmal nicht leicht. Im Wissen, dass der Zeitvorsorgende später auch Hilfe bekommt, fällt es leichter.
I – Instant Kaffee
Ist gut. Zäme Käfele ist besser.
J – Jugend
In der Jugend lernt, im Alter versteht man. Marie von Ebner-Eschenbach
K – Konto
Die Zeitvorsorgenden haben online-Zugriff auf ihr Konto. Kontoauszüge in Papierform können jederzeit selbst ausgedruckt werden oder bei der Einsatzorganisation angefordert werden.
L – Liebe
Wir können keine großen Dinge vollbringen – nur kleine, aber die mit großer Liebe. Mutter Teresa
M – Maximale Anzahl Stunden
Wenn die maximale Anzahl Stunden, 750 Einzelkonto resp. 1'500 Paarkonto, erreicht ist, wird am Ende eines Kalenderjahres der Überhang vom persönlichen Konto automatisch abgebucht und auf das Sozialfondskonto übertragen. Die Zeitvorsorgenden haben die Wahl, ob sie nach wie vor die Einsätze über die Zeitvorsorge laufen lassen möchten, oder einfach ihren maximalen Kontostand stehen lassen, bis sie in die Situation vom Stunden beziehen kommen.
N – Netzwerken
Die Zeitvorsorgenden werden von den Einsatzorganisationen regelmässig zu Treffen zwecks Erfahrungsaustausch eingeladen und haben Gelegenheit, Gleichgesinnte persönlich kennenzulernen.
O – Ohne Worte
ufem Bänkli höckle
P – Paarkonto
Ehepaare und eingetragene Partnerschaften haben die Möglichkeit, ein Paarkonto zu eröffnen. Es ist egal, wer wie viele Stunden durch Leistungen einspeist, und entsprechend flexibel können die angesparten Stunden wieder eingelöst werden. Es können maximal 1'500 Stunden angespart werden.
Eine Auflösung der Partnerschaft (Scheidung) hat die hälftige Aufteilung der angesparten Stunden auf zwei Einzelkonti zur Folge. Beim Tod eines Partners werden alle Stunden, die das Limit für Einzelpersonen (750 Std.) übersteigen, dem Sozialfonds der Stiftung Zeitvorsorge gutgeschrieben.
Q – Querfeldein
geht vielleicht nicht mehr, aber ein Ausflug an den Bodensee allemal.
R – Rapport
Zeitvorsorgende rapportieren ihre Einsatzstunden auf einem Formular, welches sie nach Möglichkeit von der betreuten Person gegenzeichnen lassen. Die Gesamtstundenanzahl in den Einsätzen richtete sich nach der Einsatzvereinbarung.
R – Reglemente
Das Reglement der Zeitvorsorge enthält alle wichtigen Merkmale des Modelles.
Die Einsatzorganisationen verfügen über zusätzliche Reglemente, welche für Zeitvorsorgende oder deren Freiwilligen Geltung haben (Spesen, Verschwiegenheitspflicht, Haftung, etc.).
S – Seele
Der Seele Freude ist es im Herzen wirksam zu sein. Hildegard von Bingen
T – Tandem
Ein Tandem besteht aus einem Zeitvorsorgenden und einem Leistungsbeziehenden, die durch die Zeitvorsorge vermittelt registriert oder vermittelt wurden.
U – Umzug
Die Stiftung Zeitvorsorge und KISS haben eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet, wonach die Mitglieder der jeweiligen Systeme ihre Stunden beim Umzug in eine andere Gemeinde geltend machen, wenn entweder das Zeitvorsorge Modell oder das KISS Modell dort in Kraft ist.
V – Verbuchen
Die geleisteten/bezogenen Stunden werden von den Einsatzorganisationen gemäss Rapport und Einsatzvereinbarung verbucht.
V – Vererben
Die Kontoguthaben sind aus steuerrechtlichen Gründen weder vererbbar noch zu Lebzeiten übertragbar. Für Paare besteht die Möglichkeit eines Paarkontos.
W – Weiterbildung
Die Einsatzorganisationen bieten den Zeitvorsorgenden regelässig Weiterbildungen an. Teilweise sind diese obligatorisch.
X – X, x …Wikipedia
..ist der 21. Buchstabe des klassischen und der 24. Buchstabe des modernen lateinischen Alphabets. Er bezeichnet die Verbindung der beiden Konsonanten [k] und [s], also [ks]. Die Römer übernahmen das Alphabet von den Griechen in seiner westgriechischen Form. Hier hatte der Buchstabe X den Lautwert [ks], im Gegensatz zum Ostgriechischen, wo er [kʰ] lautete.
Der Buchstabe X hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 0,03 %. Er ist damit der 26 häufigste und zweitseltenste Buchstabe in deutschen Texten (inklusive ß).
X ist außerdem die römische Ziffer mit dem Dezimalwert 10.
Z – Ziele der Zeitvorsorge
Immer mehr Menschen werden älter und brauchen Betreuung. Hilfeleistung innerhalb der Familie schränkt sich zunehmend ein, weil die Angehörigen beruflich stark eingebunden sind oder zu weit weg wohnen. Nachbarschaftshilfe nimmt in stark anonymisierten Wohnumgebungen ab.
Das Modell Zeitvorsorge schafft mit den Stundengutschrift Anreize zur Vorsorge für sich selbst, Anerkennung der unzählig freiwillig geleisteten Stunden in der Gesellschaft und leistet einen Beitrag zur Kostendämpfung in der Altersversorgung.
Hilfsbedürftige, betagte Menschen sollen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu Hause führen können. Die Zeitvorsorge bündelt ihre Kräfte und die Einsätze möglichst auf die eins-zu-eins Betreuung im häuslichen Umfeld. Einsätze wie Fahrdienste oder Mittagstische, die einer Gruppe von Betagten zugutekommen, werden ebenfalls als Zeitvorsorge-Leistung anerkannt, wenn diese einen Beitrag zur selbstbestimmten Alltagsgestaltung oder dem Verbleib in den eigenen vier Wänden fördert.
Z – Zeitbörse
Die Zeitvorsorge und die Zeitbörse sind voneinander unabhängige Systeme mit unterschiedlicher Zielsetzung. Die Gemeinsamkeit liegt in der Anwendung von Stunden als Konto-Währung. Näheres zur Zeitbörse finden Sie unter
http://www.benevol-sg.ch/zeitboerse.Benevol/Zeitbörse und die Stiftung Zeitvorsorge haben eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet, wonach Zeitvorsorgende bei einem Saldo von mindestens 200 Stunden, jährlich jeweils max. 20 Stunden auf die Zeitbörse übertragen lassen können. Die Mitgliedschaft bei Benevol/Zeitbörse ist Voraussetzung.